Der Uranos Club

Der Uranus Club

 

Sumati, auch Baronesse von Eberstadt aus Amerika/ USA genannt, steinreich und Sannyassin. Ihre Vorfahren kamen aus Deutschland und  waren im  19.Jahrhundert nach Amerika ausgewandert.

Sie kam 1983 nach Larna/Sadhana mit Ihrem damaligen Lebensgefährten Magna aus der Steiermark.  Sie fand es so schön, dass Sie sich vorstellen konnte dort etwas zu investieren.

Geld war ja da. Sie lebte von den Zinsen Ihres riesigen Vermögens.

Sumati hatte eine Selbsterfahrungsgruppe in München Ende 1983 gebucht. Und traf dort     Peter Stolz. Peter hatte damals schon nebenher zu seinem TUI Job (Tour Operator)   Wochenendgruppen organisiert. Sein Ziel war ein eigenes alternatives (zu den üblichen Reisebüros TUI, Neckermann usw.) Reisebüro zu gründen. Ferien machen mit Sinn. Nicht nur am Hotel- Pool sitzen, einmal Ausflug und schön gebräunt nach Deutschland zurück.

Nein er wollte, dass seine Gäste für sich etwas tun, auf den Weg zu gehen, zu sich selbst zu finden. Sein neues, zu dieser Zeit einzigartiges Reisebüro sollte Trans Inside Travel – Die Reise zu Dir selbst heißen.

Sumati (Sannyassin)  berichtete bei diesem Zusammentreffen Peter über Larna. Den Ashram Sadhana und die wunderschöne Insel Korfu.

Peter war begeistert. Er war selbst kein Sannyassin, kein Bhagwan Schüler, aber Ihm war wohl bewusst, dass diese „Bhagwan Szene“ sozusagen marktführend war in Therapien und  Selbsterfahrungsgruppen. Es gab natürlich auch noch die alten Yogagruppen, gähn! (die jetzt übrigens wieder total „in“ sind). Damals wollte aber doch jeder wissen: wer bin ich. Er/Sie wollten explodieren, neugeboren werden. Ein anderer Mensch sein.     

Dieses Glücksgefühl zu spüren, wenn man die alte Schale die einem umgibt zerbricht, wie ein Küken schlüpft und in einer neuen Welt umherspaziert.

Urschrei, Encounter, Tantra das war es!

Sumati  erzählte auch von Jürgen Vogel, und arrangierte ein Treffen  für die beiden. Im Winter kam Jürgen nach Deutschland und traf Peter auf einer Tourismusmesse, in der er  das erste Mal seine neue Idee vorstellte. Trans Inside Travel.

Sie verstanden sich sofort und planten eine Zusammenarbeit. Auch wenn Peter etwas störte: Die Bhagwan Szene. Er wollte eigentlich diese Art von Urlaub für alle öffnen, nicht nur für Sannyassins. Ein Zentrum gründen ohne Ideologien. Das sollte so werden, einige Jahre später. Der Anfang sollte den „Gurudes“, den Sannyassins gehören. Und das Bhagwan Portrait erstmal im Speiseraum des Uranus Clubs hängen.

Jürgen kam aus Deutschland und der Schweiz zurück mit einer wundervollen Idee. Ein Zentrum am Meer. Etwas ganz neues einzigartigartiges in Europa. Kein Ashram, nein ein Urlaubszentrum mit Therapiegruppen.

Das erste was er allerdings fand, war ein ganzes Zimmer voller Orangen. Beim Öffnen der Tür vielen ihm hunderte von teilweise verfaulten Orangen entgegen. Das „Werk“ von Premghyan (Siehe Kapitel vorher). Premghyan konnte es nicht ertragen, all diese schönen Orangen als Fallobst auf dem Boden zu sehen und sammelte sie so aus unverständlichen Gründen in einem Schlafzimmer!

Nach dem ersten Schock und großem Hallo von uns allen beruhigte sich erstmal die Lage.

Das Leben ging weiter.

Im folgenden Sommer besuchte Peter den Ashram. Die drei Hauptakteure Jürgen (Verbindung zu den Griechen ), Sumati (Geld) und Peter (Gäste) waren beisammen. Sie beschlossen in Arillas ein neues Therapiezentrum zu eröffnen.

Jürgen kannte damals natürlich auch Kosta und Steffie. Kostas, als einheimischer Olivenbauer (der aber durch seinen Aufenthalt in Genf als Gastarbeiter und durch sein Leben mit Steffie sehr weltoffen war) wusste auch gleich ein geeignetes Projekt. Seines Schwagers Bruder Spiros, der in Amerika lebte, hatte einen Rohbau in Arillas. Im oberen Dorf, dort wo sich jetzt das „Zorbas“ befindet. Ja das Zorbas entstand nämlich erst 5 Jahre später, nachdem Anadi (der 1988/89 noch für den Ouranos Club arbeitete die Räumlichkeiten übernahm und ein reines Sannyass-Zentrum dort gründete. Dazu aber mehr in einem eigenen Kapitel.

Spiros, vielmehr sein Vater Wassillis (Spiros selber lebte wie gesagt  in den USA) ließ also den Rohbau (vierVierbettappartements) ausbauen. Dazu im Erdgeschoss einen kleinen Meditationsraum (ca.40qm) und Küche Restaurant (ca. nochmal 40qm) mit Aussenterasse.

Das waren die ersten Räumlichkeiten des Uranus Clubs.

Jürgen schaffte das unmögliche. Denn Wassillis bereitete Ihm nicht nur einmal  Kopfzerbrechen. (Griech. „Tin soi mavri“) Der Rohbau des neuen Zentrums war in kürzester Zeit umgewandelt in ein schönes Zentrum.

Im Sommer 1984  besuchte mich eines Tages Jürgen auf der Tomatenplantage, wie so oft um meine „Hitzequalen“ mit einem frischen Bier zu lindern. Er erzählte mir von seinem Vorhaben mit dem Uranus Club. Dass er zusammen mit Sumati ein Zentrum in Arillas eröffnen will und auch schon ein Reisebüro parat hat, das Werbung dafür macht und alles formelle und so. Ja und dass Vegetarische Küche (damals zu Beginn noch mit Vollpension) angeboten wird. Isabelle, meine Freundin war bekannt für Ihre Kochkünste. Sie war keine ausgebildete Köchin, aber alles, was Sie zubereitete schmeckte vorzüglich. Sie war aus Genf, französich-schweizerische Küche vom Feinsten. So  machte uns beiden Jürgen ein verführerisches Angebot. Isabelle Köchin und ich Küchenhilfe und Tellerwäsche. Sehr gut bezahlt. Alles ab der ersten Saison Beginn Frühjahr 1985. Wir stimmten zu. Und waren mit im Boot.

Einen  großen Anteil  an der Gründung und des Erfolges des Uranus Clubs trägt neben Jürgen wohl Sumati aus Amerika. Sie steuerte nicht nur das notwendige Kleingeld, das man zu Beginn eines solchen Unternehmens braucht, bei. Sondern vor allem auch eine unermüdliche Energie. Sie war ausgebildete Feldenkreis Therapeutin und dieses Wissen kam vielen Gästen zugute.

Sumati kaufte sich, um ein bisschen mobil zu sein damals eine graue 50 ccm Vespa, die ich   später übernahm.

Die erste Gruppe, die im Uranus Club stattfand  war Devo und im Anschluss auch Helmut Siecka  (Rebirthing). Die Gästeanzahl  eher klein (bis 16 Personen).

Im Frühsommer 1984 gab es außer der Tomatenplantage natürlich noch viel Arbeit zuhause. Der eigene kleine Gemüsegarten z.B. und dessen Bewässerung. Wir hatten nur den alten Brunnen, mit dem wir mit einem Zinkeimer an einer Schnur Wasser schöpften. Bald war der Brunnen versiegt. Wir stiegen also in den Brunnen hinab und suchten nach den Aalen. Aale? Ja Aale sind eigentlich in jedem guten Trinkwasserbrunnen. Und das war unser Brunnen. Ein in der ganzen Gegend bekannter für sein sauberes und schmackhaftes Trinkwasser. Die Aale bohren sich ins Erdreich bis zum nächsten Fluss, der diese entstandenen Röhren immer wieder mit Wasser speist. Wir waren immer froh, wenn wir unsere Aaale beim Reinigen des Brunnen fanden. So wussten wir immer, dass dieser nie versiegen würde. Im Brunnen hat es immer 14 Grad Celsius. Ob Winter oder Sommer. (Deswegen hingen auch viele Leute mit einem Seil Lebensmittel in den Brunnen, als es noch keinen Kühlschrank gab).

Als  dann das Brunnenwasser nur noch für den Hausgebrauch reichte (waschen kochen usw.) mussten wir unten am Fluss mit Eimern das Wasser schöpfen. Es war sehr brackig und stank nach faulen Eiern. Früher, bevor die Griechen Ihren Unrat in den Fluss warfen gab es kleine Fischchen, Aale, Krebse und Krabben dort. Wir buddelten ein Loch, das sich immer wieder füllte und wir schöpften mit alten Blechkanistern das bisschen Wasser heraus (siehe Bild). Dabei half mir im Sommer öfters mein Freund der „Zwiebelfarmer“. Eigentlich hieß er Michael und arbeitete bei Frosch –Sportreisen  als Surflehrer und Reiseführer. Jede  Nacht Halligalli und eine andere Frau im Bett.

Er war in der der Landwirtschaft sehr „bewandert“. Das erste, das er mich fragte, als er mich im Varko Tal besuchte war: Wo ist der Zwiebelbaum? Er dachte wirklich Zwiebel wüchsen auf Bäumen, so wie Äpfel!  Daher auch sein Spitzname Zwiebelfarmer. Das Wasser aus dem „Sumpfloch“ im Fluss schleppten wir dann gemeinsam nach oben und gossen unseren Gemüsegarten.

Die Heuernte: Das Heu wurde natürlich per Hand mit der Sense geschnitten, und musste dann gewendet werden und zum Schluss nach etwa 3 Wochen (wenn es nicht regnete) mit einem Holzkasten zu Heuballen (griech. Ballotes ) geformt werden. Den Holzkasten (siehe Bild mit Vespa) konnte man auch zu den verschiedenen Feldern transportieren.

Es war damals nicht so einfach, in Griechenland zu verweilen. Das Schengener Abkommen von 2005 gab es noch nicht, in dem die Freizügigkeit eines jeden Europäers in Europa gewährleistet war.

Damals, unter der sozialistischen Regierung von Andreas Papandreou waren Ausländer, die länger in Griechenland bleiben  wollten, unerwünscht (obwohl  Griechenland bereits EWG Mitglied war). Man bekam ein dreimonatiges Aufenthaltsvisum für Touristen. Danach musste man das Land verlassen und konnte wieder einreisen. Eigentlich gleich wieder am nächsten Tag. Das Problem war nur, man musste nach Italien ausreisen mit dem Fährboot. Das hieß Zeit und Kosten. Es gab aber einen Trick für Leute, die länger dableiben wollten als nur drei  Monate:

Der Einreisetag wurde im Reisepass eingestempelt. Im Personalausweis wurde ein loser Zettel (von einem Schmierblock der Zollbehörde) mit Einreisestempel dazugelegt. Diesen Zettel konnte man beliebig tauschen, denn er war nicht mit Namen versehen. Wenn also die 3 Monate am Ablaufen waren, suchte man sich einen netten Touristen am Strand, der einen neuen Stempel hatte. (Pauschalreisende mit 14-tägigem Urlaub).  Und mit einem den alten tauschen wollte. Und schon war man wieder legal!    Fortsetzung Folgt!!!!!

Klaus und Zwiebelfarmer
Klaus und Zwiebelfarmer
Klaus und Heuballenkistentransport
Klaus und Heuballenkistentransport